Auftrag und Weg des VIA-Instituts – unser Leitbild
Erfolg und Verantwortung für das deutsche Gesundheitswesen in Zeiten der Globalisierung
Seit 1995 Erfolg für ein gutes Konzept – über zwei Jahrzehnte der beste Weg für zugewanderte Ärztinnen und Ärzte zu einer stabilen Karriere in Deutschland – zum echten Nutzen aller – mit Professionalität auf ethischer Grundlage.
Im vielgestaltigen Europa, auf dem neuen Globus der internationalen Lebenswege und Karrieren verändert auch Deutschland ständig sein Gesicht: Einwanderung, Auswanderung – eine stete Bewegung bringt für alle Beteiligten interessante neue Begegnungen, aber auch Herausforderungen. Begegnung ist Kommunikation. Dafür hat der Mensch Instrumente. Zentrale Rolle: die Sprache. Besonders im Beruf hängt oft sehr viel davon ab, wie man kommuniziert. Besonders Fachkräfte im Gesundheitswesen benötigen sichere berufsfeldbezogene kommunikative Fähigkeiten. Als Migrant mit einer Ausbildung aus einem anderen Land als dem, in dem man nun den Beruf ausüben möchte, benötigt man zusätzlich berufliche Orientierung durch kompetente persönliche Beratung. Man möchte und muss sich positiv und nachhaltig in die Arbeits- und Lebenswelt der neuen Heimat inkulturieren und die mitgebrachten beruflichen Kenntnisse und praktischen Fähigkeiten anpassen.
Das VIA-Institut hat sich von Anfang an – seit 1995 – der Herausforderung gestellt, diese Lernziele in seinen beruflichen und sprachlichen Trainings und Lehrgängen für Zuwanderer miteinander zu verbinden, und zwar auf hohem Qualitätsniveau. Die Wirkung zeigt uns immer wieder, dass wir auf dem richtigen Weg sind: Der zugewanderte Arzt, ausgerüstet mit der guten Grundlage der VIA-Lehrgänge, wirkt nun selbst mit gutem Deutsch, institutionellem Durchblick und durch fachliches Können auf die aufnehmende Gesellschaft zurück. Es entstehen Verständnis und Geduld für interkulturelle Entwicklungsprozesse, lebendiger Austausch und durch erfolgreiche berufliche Sozialisierung mittelfristig auch eine tragfähige neue Beheimatung. An die Stelle einer unterschwelligen Vorherrschaft von Vorurteilen und Klischees rückt so die individuelle Interaktion, die Begegnung von Mensch zu Mensch. Das ist mindestens genauso bedeutsam und wichtig wie der volkswirtschaftliche Nutzen, also die Tatsache, dass dem Arbeitsmarkt dringend benötigte Fachkräfte mit hoher beruflicher Kompetenz zugeführt werden.
Das VIA-Institut hält regen Kontakt zu vielen seiner Absolventen, und so beobachten und analysieren wir gemeinsam diese Entwicklungen. Internationale Lebens- und Berufswege erhielten so eine positive Normalität. Und interkulturelle und internationale Netzwerke entstanden von unten, auf der Ebene der Individuen. So trugen und tragen Lerner und Lehrende zu einem fruchtbaren Miteinander in der sich globalisierenden Welt bei.
Um Grundsätze und Ziele des VIA-Instituts zu verwirklichen, gilt es, tagtäglich nach größtmöglicher Professionalität und hoher Qualität zu streben. Für unsere Kunden, für gelingendes Lernen, für einen positiven Beitrag zur Entwicklung unserer Gesellschaft.
Unser Menschenbild - unser Bild von Lerner und Lehrer
- Selbstbestimmung
Wir verstehen unsere Dienstleistung als Beratung und Unterstützung der Gestaltung des Berufsweges, das sich als Angebot an selbstbestimmte Menschen richtet. Als Berater, Dozenten und Trainer wollen wir unsere Teilnehmer dabei unterstützen,
- Eigenständigkeit und Eigenantrieb zur Geltung zu bringen, denn sie gehören zu den positiven Grundlagen erfolgreicher Lernprozesse
- sich Lernziele zu setzen und für sich passende Wege zu finden, um diese Ziele zu erreichen
- unvoreingenommen wichtige Informationen zu sammeln und Fakten zu sichten, um für sich Entscheidungen über Lern- und Berufswege treffen zu können, die sich nachhaltig positiv für sie auswirken
- extern gesetzte Lernziele (z.B. staatliche Prüfungen) so vermitteln, dass möglichst eine positive Einordnung der Herausforderung in die Entwicklung beruflicher Entwicklung und damit von Lebenschancen möglich wird
- Gegenseitige Verantwortung von Lehrenden und Lernern
Aus dem Prinzip der personalen Verantwortung im Bildungsprozess heraus gestalten sich Haltungen und Handlungen sowohl der Lehrenden und der Lerner.
Sie teilen dabei
- einen Grundkonsens darüber, dass jeder Beteiligte eigenverantwortlich handelt.
- die Grundlage des zentralen gemeinsamen Interesses: des Gelingens des Lernens
- eine Grundhaltung gegenseitiger wohlwollender Aufmerksamkeit und eines sensiblen Kommunikationsverhaltens
Dieses Prinzip Verantwortung wirkt sich im VIA-Institut konkret auf die Konzeption und Durchführung von Bildungsprozessen aus. Sie berücksichtigt, dass Bildungserfolg in einem Kontext ständiger Sichtung und Stärkung der Eigenverantwortlichkeit der Lerner entsteht.
- Selbstreflexion
Lehren und Lernen geschieht nicht in einem abstrakt konstruierten Kontext. Lehrende fördern Lerner dabei, ihre individuellen Positionen in Lernprozessen zu bestimmen und das Geschehen des Lernens, besonders der beruflichen Weiterbildung, als wichtigen Bestandteil des sich individuell entfaltenden Erwachsenenlebens zu erkennen und selbst zu gestalten. Lerner sollen sich bewegen lassen von Fragestellungen wie
- Warum lerne ich was?
- Warum gelingt mir hier Lernen, warum misslingt es dort?
- Wo findet mein Lernen statt, in welchen Formen?
- Was löst der Zugewinn von Wissen und Kompetenzen in mir aus?
- Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen
Lehren und Lernen im beruflichen Kontext bedeutet Anteil zu haben an der Gestaltung der Gesellschaft, in der dies geschieht. Lernen, um im Beruf kompetent zu werden und es zu bleiben, zum Beispiel als Arzt, ist schon an sich ein wichtiger Beitrag zur Verwirklichung gesellschaftlicher Grundwerte.
Und Fachkräfte mit Migrationshintergrund sind in besonderem Maße darauf verwiesen, durch erfolgreiche Lernprozesse auch Botschafter im Kleinen zu werden für ein gelingendes Zusammenleben in Vielfalt.
- Aufmerksamkeit für interkulturelle Vielfalt
Wir wollen dabei den Umstand, dass unsere Lerner aus vielen verschiedenen Kontinenten, Sprachräumen, Kulturräumen und Sozialisierungskontexten stammen, weder zu vordergründig thematisieren noch außer Acht lassen.
Bei uns begegnen sich durchaus öfter mal unterschiedliche
- Konzepte von Lebenszielsetzung
- Ideen von Lernen in Schule, Universität und Beruf,
- Verständnis der Rolle des einzelnen in Berufsleben, aber auch in der Gesellschaft und im Staat
- Vorstellungen von Gesundheit, Krankheit und Heilung,
Immer wieder nehmen wir in den Blick, inwiefern sich Einstellungen und Verhaltensweisen speziell in den Gesundheitsberufen bei Lernprozessen und in der Ausübung des Berufes auswirken.
Einfache Schablonen der Einordnung erweisen sich als mangelhaft. Dem Prinzip der unvoreingenommenen Wahrnehmung fühlen wir uns verpflichtet. Wir gehen mit unseren Teilnehmern in all ihrer Diversität ein Stück ihres Weges in Beruf und Gesellschaft in Deutschland; interkulturelles Lernen verschränkt sich dabei mit berufsbezogenem und sprachlichem Lernen. In der Ausgestaltung und Umsetzung oben genannter Prinzipien werden interkulturelle Faktoren stetig und unaufgeregt mit einbezogen. Ein Gelingen ist auch hier von Reziprozität abhängig.
Wir erfahren seit vielen Jahren, dass Werte und Zielsetzungen, Lernhaltungen und Lebensgestaltungsansätze vor allem von individuellen (z. B. familiären) Prägungen und Anlagen abhängen. Der geografische oder kulturelle Herkunftsraum (einschließlich ggf. seiner religiösen Prägungen) sind nicht bedeutungslos, aber, vor allem bei akademisch ausgebildeten Fachkräften, nicht so wirkmächtig wie oft angenommen wird. Andererseits enthebt dieser Befund alle Beteiligten an Migrations- und Integrationsprozessen nicht der Aufgabe, ständig realistisch in den Blick zu nehmen, was gemäß den Erwartungshaltungen und Rollenbestimmungen im aufnehmenden Land – Deutschland -, eine für die Berufsausübung, zum Beispiel als Arzt, geeignete Grunddisposition darstellt und was, nach aller Wahrscheinlichkeit, nicht. Nicht nur Umfang und Inhalte des angesammelten Wissens und berufliche Erfahrung, sondern auch eine geeignete Lernsozialisation (Methoden des Lernens, Motivation zu lernen, Lerneffizienz) stellt sich oftmals als entscheidend heraus. Sie korreliert durchaus mit Werthaltungen, die wiederum auch kulturell geprägt sein können. Zwar können sich Werthaltungen verändern, sie unterliegen ebenfalls Lernprozessen und können daher nicht als stets unwandelbarer Faktor zugerechnet werden. Doch müssen sie gerade von einer Pädagogik in den Blick genommen werden, die das Interesse des Lerners wie das der Arbeitswelt und Gesellschaft, in der und für die dieses Lernen geschieht, im Blick hat.
Hinsichtlich der Ziele der Bildungsbemühungen darf gerade in Zeiten globaler Migrationsprozesse eine aufnehmende Gesellschaft nicht zu sehr hin und her schwanken oder widersprüchliche Signale aussenden. So muss sie zum Beispiel die Bestimmung dessen, was ein „guter Arzt“ in ihr sei, als deutlich umrissenes Ziel von Ausbildung und Weiterbildung bestimmen. Implizit wird eine plurale Gesellschaft gerade hierbei auch Grundwerte, die sich dann z.B. konkret in berufsethische Fragen ausformen, diskutieren und setzen müssen.
Die pädagogischen Grundsätze des VIA-Instituts verbinden sich daher mit der Verpflichtung zu einer nüchtern-realistischen Wahrnehmung. Die Ausgangslage wird unvoreingenommen diskutiert, sowohl in der Binnenreflexion als auch in der Außenkommunikation durch stetige Teilnahme am gesellschaftlich-politischen Diskurs zu diesen Themen.
Unsere Kunden im Fokus – warum wir Fortbildung für zugewanderte Fachkräfte machen
1995 hat der Gründer des Instituts, Dr. Matthias Klug, die berufliche Integration von immigrierten Ärzten, Apothekern und anderen Gesundheitsfachkräften in die Bundesrepublik Deutschland als gesellschaftliche Herausforderung aufgegriffen und dafür das VIA INSTITUT FÜR BILDUNG UND BERUF in Nürnberg gegründet. Seither ist es bei einer weit überwiegenden Zahl der Teilnehmer/innen gelungen, Chancen nachhaltiger und echter Integration herauszuarbeiten – eine Integration, die nicht nur den Teilnehmern/innen nutzt, indem sie ausbildungsnah berufliche Entwicklungsmöglichkeiten fanden, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Integration leistet sowie dem Arbeitsmarkt Gesundheitswesen gerade angesichts von Globalisierung und demographischem Wandel wichtige Fachkräfte mit einem angemessenen Kompetenzniveau zur Verfügung stellt.
Menschen bei uns, Menschen mit uns – Lerner, Kunden, Arbeitswelt: Die meisten Teilnehmer wurden und werden aus sozialen, rechtlichen und arbeitsmarktlichen Gründen öffentlich gefördert. Jedoch wächst der Anteil derer, die die Kurse und Lehrgänge selbst buchen und bezahlen, kontinuierlich.
Wichtige Kräfte in der Ärzteschaft in Deutschland möchten besonders geeignete ausländische Ärztinnen und Ärzte, die für unser Land ein unverzichtbares Potenzial darstellen, ermutigen und bei ihren Lernprozessen auf ihrem Weg in das deutsche medizinische Versorgungssystem unterstützen. Daher gewähren Stiftungen wie Ärzte helfen Ärzten und die Marburger-Bund-Stiftung Stipendien für die Teilnahme an den VIA-Lehrgängen.
Auch diese Partnerschaften sind jedoch eingebunden in den grundlegenden Ansatz des VIA-Instituts, stets den langfristigen Nutzen für alle beteiligte Seiten im Zuwanderungs- und Integrationsprozess in den Blick zu nehmen.
Dies bestimmt unsere Definition des Kundenbegriffs: Kunden und Kundinnen sind einerseits die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, andererseits auch fördernde Stellen, vor allem die Arbeitsvermittler der Agenturen für Arbeit sowie der mit ihr verbundenen Jobcenter oder der Jobcenter der Optionskommunen. Die Teilnehmerbetreuung findet in stetem Kontakt mit diesen Partnern statt.
Kunden sind aber vor allem auch Krankenhäuser in ganz Deutschland sowie andere Arbeitgeber des Gesundheitswesens, mit denen wir unser Lehrprogramm abstimmen und denen wir geeignete Absolventen als dringend gebrauchte Fachkräfte zur Verfügung stellen bzw. vermitteln können.
Bildung bedeutet für das VIA-Institut daher nicht nur, Lehr-Lernprozesse im eigenen Haus zu entwickeln, umzusetzen und ständig zu verbessern. Wir setzen uns ein viel umfassenderes und komplexeres Ziel: Die Begleitung der immigrierten Fachkraft von der ersten Begegnung an bis zu dem Tag, an dem eine nachhaltige Berufslaufbahn in Deutschland abgesichert ist.
Alle Bildungsprozesse beim VIA-Institut werden daher ständig an den Bedürfnissen der Arbeitswelt, auf die unsere Lehrgänge vorbereiten, ausgerichtet. Dazu gehören: Intensive individuelle Beratung jedes einzelnen Teilnehmers, eine ständige Vertiefung und Aktualisierung der Kenntnis des Arbeitsmarktes auf Seiten der Experten des VIA-Instituts und die stetige und professionelle Evaluation der Inhalte und der Erfolge des Bildungs- und Beratungsangebots. Dazu gehört aber auch zentral das Angebot eines professionellen und individuellen Bewerbungstrainings an unsere Teilnehmer, Orientierung auf dem deutschen Arbeitsmarkt und eine professionelle und ethisch verantwortbare Gestaltung der Eingliederung von Absolventen in den Arbeitsmarkt. Wir setzen bei der Vermittlung unsere Kompetenzen so ein, dass damit für alle Seiten – also alle Kundengruppen – ein wesentlicher Mehrwert beim Bewerbungs- bzw. Anstellungsprozess entsteht: Beschaffung und Darstellung aller nötigen Rahmen-Informationen, instruktive Erhebung der Kompetenzen bzw. der Anforderungsprofile, Ermöglichung einer offenen und wohlwollenden Kommunikation, sowie Unterstützung von Prozessen, die auf einen steten fairen Abgleich der jeweiligen Interessen abzielen.
Die gesellschaftliche Dimension: Der Leiter des VIA-Instituts, Dr. Matthias Klug, hat von Anfang an relevante Institutionen, Behörden und gesellschaftliche Kräfte in den Dialog über Probleme und Chancen dieser Aufgabe mit einbezogen und sensibilisiert. Bis heute können aus diesen Kontakten heraus auch verlässlich kompetente Dozenten für unser Lehrprogramm gewonnen werden. Dazu kooperiert das VIA-Institut mit renommierten Partnern wie der Universitätsklinik Erlangen, dem Klinikum Fürth, dem Klinikum Nürnberg oder dem Marburger Bund. Die Landesärztekammer würdigt die Lernerfolge in den medizinischen Lerneinheiten mit der Zuerkennung entsprechender Fortbildungspunkte.
Das VIA-Institut baut damit nicht nur ein Stück gemeinsamen Weges, sondern auch Brücken: Die Lehr-Lernprozesse und jegliche Beratungs-Angebote unterliegen beim VIA-Institut ständig dem Gebot der interkulturellen Sensibilität. Diese wird nicht nur durch entsprechende Auswahl und Schulung der VIA-Mitarbeiter umgesetzt, sondern in allen Kontakten zur Arbeitswelt. Dies geschieht durch die Kontakte der VIA-Mitarbeiter oder durch die Absolventen der VIA-Lehrgänge selbst. So werden sie zu Brückenbauern zwischen Deutschland und anderen Sprachräumen, Kulturen und Nationen.
Prinzipien in unseren Lehr-Lernprozessen
Gegenseitige echte Achtung und verständnisvolles Wohlwollen in interkulturellen Interaktionen zu leben und zu fördern – dieses Prinzip hat nicht nur beim Erwerb allgemeinsprachlicher Kompetenzen Geltung, sondern gerade auch beim Fachspracherwerb. Ob Menschen aus dem Ausland im deutschen Sprachraum leben und arbeiten wollen oder ob Menschen, die hier leben, im Ausland tätig werden wollen oder einfach für eine sich internationalisierende Arbeitswelt vorbereitet sein wollen: Beim Erlernen von Sprache und / oder beruflichen Kenntnissen in einem internationalen Kontext gilt immer, dass interkulturelle Lernprozesse damit Hand in Hand gehen. Diese dürfen aber nicht zufällig und unreflektiert ablaufen, sondern müssen – immer dem sozialen und Bildungsniveau der Teilnehmer angemessen – geplant und auf Methoden und Ziele hin reflektiert ablaufen.
Bei unserem Denken und Handeln bewegen uns ethische Prinzipien: Alle wahren Lernprozesse haben den ganzen Menschen im Auge, das heißt mit seinen materiellen und seelischen Bedürfnissen, mit seinen Begabungen und Schwächen, mit seinen Zielen und seinen Fehleinschätzungen. Der gute Kursleiter, Dozent und Trainer ist ein guter Lehrer in einem funktionsübergreifenden Sinne: Er vermittelt nicht nur Wissen, sondern er berät und unterstützt, indem er sich vorurteilsfrei auf die Seite des Lerners stellt und versucht, die Dinge auch aus dessen Perspektive zu betrachten. Das bedeutet, dass er auch kultur- und sprachraumspezifische Voraussetzungen beim Lerner kennen lernen will und akzeptiert. Zugleich reflektiert er mit einer starken Selbstverpflichtung zum Realismus seine eigene Entwicklung, die der Gesellschaft und der Menschen seiner Umgebung, zum Beispiel in Hinblick auf die Entwicklung des Berufsfeldes, der Arbeitswelt allgemein, der Anforderungen an die berufliche und sprachliche Fortbildung, und in Wahrnehmung des Kontextes übergreifender politischer, wirtschaftlicher und kultureller Transformationsprozesse. Wenn er dann den Lerner berät, lässt er ihn Teil haben an dieser Reflexion und stellt sich nicht schulmeisterlich über ihn. Er geht mit ihm ein Stück seines Lebensweges, ein kleineres oder größeres.
Aus diesem Prinzip der Begleitung heraus wurde der Name des Instituts gewählt: VIA – lateinisch – der Weg.
Diese Grundhaltung ist bei der Arbeit im internationalen Kontext besonders wichtig: Der Fremde findet meistens viele Hindernisse auf seinem Weg durch Beruf und Gesellschaft. Er findet sich oft benachteiligt, was nicht nur prinzipiell ungerecht ist, sondern auch die aufnehmende Gesellschaft selbst schädigt. Wir möchten Menschen in Phasen des Einlebens in eine zweite oder dritte Sprachwelt und einen mehr oder weniger fremden Kulturraum dabei unterstützen, diese Hindernisse zu überwinden und zu einem Teil der neuen Gesellschaft zu werden, in der sie die nächsten Jahre oder den Rest ihres Lebens verbringen werden, beruflich und gesellschaftlich. Eine Assimilation im Sinne einer Gleichförmigkeit mit der Zielkultur soll und kann dabei nicht das Ziel sein. Viele Menschen erleben heute, so auch und gerade wir beim VIA-Institut, dass eine echte Verbindung der Herkunftskultur und der Zielkultur beide lebendiger macht. Wir bekennen uns dazu, dass eine sich internationalisierende Gesellschaft mit allen ihren Gruppen gemeinsame Entwicklungsziele setzt und in diesem Zusammenhang auch eine ernsthafte Wertediskussion in Gang halten muss. Ausgangsbasis dafür soll aber nicht der Zwang zu einer völligen Anpassung des Zuwanderers sein, sondern gerade der Migrant kann zur Brücke werden zwischen Gruppen in diesem ständigen Dialog. Dazu ist freilich echte Zweisprachigkeit eine wichtige Voraussetzung sowie die Freude daran, in der neuen Teilgesellschaft, in der man sich alltäglich bewegt, von sich etwas mitzuteilen und von anderen etwas wissen zu wollen und anzunehmen.
Zielvorgabe Gelungenes Lernen
Von daher definieren wir auch den Zielhorizont gelungenen Lernens.
Zunächst einmal ist die Grundlage ein effizienter Wissenstransfer. Hierzu ist sowohl eine hohe Leistung des Lerners wie des Vermittlers notwendig. Auch Lernprozesse unterliegen dem Druck, Zeit- und Ressourcenaufwand und Lerneffekt in ein angemessenes Verhältnis zu bringen.
Daher wurden und werden vom VIA-Institut Dozenten und Trainer sorgfältig ausgewählt. Berufspraktiker bringen aktuelles Wissen und Kontakte zur Arbeitswelt mit, gleichzeitig wird darauf geachtet, dass sie neben der Berufserfahrung auch Lehrerfahrung in der Erwachsenenbildung besitzen. Zudem werden sie zu Methoden oder zu interkulturellen wie auch lernpsychologischen Themen intern fortgebildet. Ergänzt wird dieses Team durch fachlich und pädagogisch kompetente und bewährte Sprachtrainer für die Sprachensparte sowie interkulturelle Trainer. Besonders wichtig ist das gegenseitige Lernen von Sprachtrainern einerseits und Berufspraktikern andererseits, wie es unserem Verständnis vom Ineinandergreifen des sprachlichen, fachlichen und interkulturellen Lernens entspricht. Diese Fusion von Methoden- und Fachwissen geschieht u. a. auf regelmäßigen zentralen Treffen der betreffenden Dozentengruppen. Über die vergangenen Jahre ist so ein vielfältiges, eingespieltes und versiertes Dozenten- und Trainerteam entstanden. Es entwickelt sich ständig fort und wird immer, wenn nötig, mit neuen kompetenten Mitarbeitern erweitert. Es bildet ein entscheidendes Potenzial des Instituts. Manche Mitarbeiter des Lehrteams sind seit Anbeginn, also seit achtzehn Jahren dabei, der Wechsel der Dozenten ist insgesamt gering, die Identifikation mit dem VIA-Institut groß.
In 2020 haben wir mit diesem bewährten Team und einigen neuen, engagierten ärztlichen Dozenten unser Lehrgangsangebot in das digitale Zeitalter transferiert – aber ohne Verluste an menschlicher Begegnung und Wärme. Unsere Dozenten/innen engagieren sich jetzt dafür, auch die Teile des Lehrganges, die als Online-Unterricht gestaltet sind, so zu gestalten als wäre man im physischen Seminarraum.
Aber der Präsenzunterricht ist schon wichtig: Es gibt face-to-face-Trainings, Kleingruppenarbeit und Begegnungen in unseren VIA-Räumen. Alle Lerner sollen sich bei uns auch wohl fühlen können. Immer gilt: Neben dem Verstand sollen auch Sinne und Geist angeregt werden und eine Atmosphäre der positiven Gemeinsamkeit in unseren Kursen unterstützen. Dies ergibt sich aus unserem Menschenbild und ist zugleich eine wichtige Voraussetzung dafür, dass Lernen gelingt. Die persönliche, individuelle und stets wohlwollende Beratung durch den Lehrgangs- oder Kursleiter will Ängsten und Sorgen als Lernhemmnissen begegnen und durch Aufzeigen beruflicher und persönlicher Perspektiven die Motivation für den Lernprozess fördern. Zugleich wird dieser Prozess auf gleicher Augenhöhe gemeinsam reflektiert und die realen Möglichkeiten und Anforderungen werden auf diese Weise immer klar in den Blick genommen.
Ein zweiter Aspekt gelungenen Lernens, wie wir es verstehen: Ob und wie Erwachsenen das Lernen für Berufs- und Lebenswelt gelingt, wird an weiteren Parametern bemessen: In schriftlichen und mündlichen regelmäßigen Evaluationen des Lehr-/Lernprozesses durch Lerner und Lehrende, auch schon während des Lehrganges, erhalten Lehrende und Lehrgangsleitung wichtige Einblicke in das Unterrichtsgeschehen und können daraus Verbesserungspotenziale erschließen und Verbesserungen ggf. zeitnah umsetzen. Dabei geht es um mehr als nur die Frage des Transfers von Faktenwissen. Lernen gelingt in einer positiven Lernatmosphäre. Tutor und Lehrgangsleitung sind ganz nah bei den Lernern, wenn es darum geht, Lernziele zu erfassen und anzugehen. Eine klare, auch individuell unterstützte Orientierung auf die persönlichen Lernziele, eine einfühlsame Begleitung in der stressigen Lernphase des Lehrganges und vor den externen Prüfungen stärken den Lerner/die Lernerin. Positives Feedback gibt Zuversicht und Energie. Dann gelingt dieser umfassende Lernprozess. Der VIA-Lehrgang trägt damit entscheidend zu einer festen Grundlage für einen nachhaltigen beruflichen Erfolgsweg in Deutschland bei.
Um auch nach dem altersbedingten Rückzug des Gründers ab Juni 2024 dieses wichtige Integrationszentrum für zugewanderte Ärztinnen und Ärzte für Bayern und angrenzende Regionen zu erhalten, geht das VIA-Institut ab Juni 2024 an EZPlus GmBH, Stuttgart, über, das mit Nürnberg einen weiteren Standort betreibt.
Seit 1995 engagieren sich Ärztinnen und Ärzte, spezialisierte Deutschtrainerinnen und -trainer und andere Experten aus Gesundheitswesen, Sprachvermittlung, Sozial- und Geisteswissenschaften und Rechtspflege als feste oder freie Mitarbeiter beim VIA-Institut. Hier geben sie ihr fachliches Wissen weiter, bereiten es für den Bedarf der VIA-Lernerinnen und VIA-Lerner auf und unterstützen damit internationale Ärztinnen und Ärzte auf einem anspruchsvollen Stück ihres Weges zu einer guten beruflichen Existenz in Deutschland. Durch ständige Fortbildungen halten sie sich auf dem aktuellen Stand des Wissens und einer erwachsenengerechten Didaktik.
Sendung im Bayerischen Fernsehen (BR) April 2013 im Magazin kontrovers,
Sendung mit VIA-Institut im ZDF im Magazin Frontal 21,
(Februar 2011, steht beim ZDF nicht mehr online zur Verfügung; kann bei uns angesehen werden)
Sendung mit VIA-Institut im ZDF im Magazin zdf-reporter
(Oktober 2010 – steht nicht mehr online zur Verfügung; kann bei uns angesehen werden)
Sendung in der ARD im Magazin Fakt über sprachliche Herausforderungen für immigr. Ärzte
(nicht mehr online, kann bei uns angesehen werden).
Beitrag im Hessischen Fernsehen (HR) in der Hessenschau – Nachrichten vom 22.5., 16.45 Uhr: Interview mit einem ärztlichen Praktikanten des 28. VIA-Lehrganges (nicht mehr online)
Artikel der letzten Jahre in verschiedenen deutschen Zeitungen und Zeitschriften (ZEIT, NN, Bayer. Ärzteblatt u.a.) stellen wir Interessierten gerne zur Verfügung. Ebenso gab es Sendungen im Bayerischen Fernsehen und im Rundfunk (Bayern 2 und 5 sowie Deutschlandfunk).
Neues aus dem VIA-Institut
Juni 2024: Dr. Klug zieht sich nach fast 30 Jahren VIA beruflich zurück und übergibt das VIA-Institut an den ebenfalls sehr renommierten Bildungsträger EZplus, Stuttgart. EZplus weitet damit seinen Aktionsradius aus und nimmt sich der Aufgabe an, dass es auch in der großen Region des Bundeslandes Bayern ein qualitätsorientiertes Integrationszentrum für internationale Ärztinnen und Ärzte gibt. Dazu führt es die bisherigen Angebote des VIA-Instituts im Wesentlichen unverändert fort: Lehrgangskonzepte und Dozententeam bleiben gleich und bieten ab Januar 2025 am Standort Nürnberg für Ärztinnen und Ärzte, die als Kundinnen und Kunden der Arbeitsagenturen und Jobcenter sind, und für Selbstzahler die nächsten Lehrgänge MEDVIAS sowie VIA Kolleg Humanmedizin an.
August 2023: Der 46. Lehrgang für internationale Ärzte/innen – ab diesem kurz MEDVIAS genannt – ist ausgebucht!
April 2023: Ein äußerst erfolgreicher 45. VIA-Ärztelehrgang geht zu Ende. Manche Teilnehmer erhalten bei Bewerbungen noch aus dem Lehrgang heraus Stellen an renommierten Krankenhäusern wie z.B. am Klinikum Nürnberg.
Unsere VIA-Prüfungs-Protokollbörsen (zur FSP und zur KP) sind bei unseren Absolventen sehr gefragt – und so hilft einer dem anderen dabei, dass die Lernprozesse zielgerichtet ablaufen können und erfolgreich sind. Und die VIA-Fachredaktion sorgt dafür, dass keine Fehler darin sind (von denen es auf Facebook und Co ja reichlich gibt). VIA ist einfach der richtige professionelle Lernpartner.
Weiterbildung und Beratung zu Berufsweg und Karriere sind eine wichtige Dienstleistung am Menschen. Sie muss daher höchsten Qualitätsansprüchen genügen.
Zunächst ist dies eine innere Verpflichtung, die den Gründer und die Mitarbeiter des VIA-Instituts trägt und motiviert. Dieses Ineinandergreifen von unserem Beruf und unserer Berufung sind Grundalge unseres Denkens und Tuns.
Qualität ergibt sich aber nicht automatisch nur aus der inneren Haltung und Motivation des Dienstleiters. Sie ist Ergebnis ständiger, hoch professioneller Lenkung der Organisation.
Das VIA-Institut für Bildung und Beruf, schon seit der Gründung 1995 in vielen Abläufen hohen Qualitätsmaßstäben verpflichtet, wendet seit 2006 ein internes Qualitätssicherungssystem an, das gelungenes Lernen, reibungslose Abläufe und eine effiziente Verknüpfung mit dem Bedarf des Arbeitsmarktes garantiert. Es verankert zudem das Prinzip der ständigen Verbesserung aller Abläufe und Leistungen in der ganzen Organisation.
Für die Teilnehmer als Kunden bedeutet das eine kontrollierte Zuverlässigkeit des Trägers und hohe Qualität der zertifizierten Lehrgänge.
Das heißt unter anderem:
- strenge Qualitätsmaßstäbe für Training und Unterricht
- hohe fachliche und pädagogische Kompetenz unserer Dozenten aus Lehre und Berufspraxis
- stete Fortbildung unserer Mitarbeiter und Dozenten
- professionelle Kenntnis und Kontakte zum durch den Lehrgang angezielten Arbeitsmarkt, u.a. durch unser fruchtbares Netzwerk im Wachstumsmarkt Gesundheitswesen
- steter Prozess der Anpassung und Evaluation des Lehrplanes und der Unterrichtsinhalte und –medien
- Was man bei uns lernt, ist für die Berufspraxis notwendig, relevant und nützlich – das evaluieren wir ständig
- Transparenz des Angebots, also der Dienstleistung Weiterbildung und Beratung vor allem durch das offene Informationsangebot und die persönliche Beratung auf unseren Informationstagen
- Transparenz der Kunden-Dienstleisterbeziehung
Daneben gibt es noch ein paar besonders Pluspunkte beim VIA-Institut:
Aufgrund unserer Unternehmensgeschichte und unseres speziellen Unternehmenscharakters bieten wir persönliches Engagement und Herz für unsere Kunden/Teilnehmer. Wir fühlen uns verantwortlich. Wir suchen uns unsere Partner in Kliniken, Universitätsmedizin und Gesellschaft nach Eignung und Notwendigkeit so aus, dass wir unabhängig bleiben und stets die Interessen unserer Kunden in den Mittelpunkt unseres Wirkens stellen können.
So ist bei VIA die Atmosphäre freundlich und persönlich. Interessante Begegnungen, aus denen oft auch Freundschaften entstehen, prägen das Bild. Viele VIA-Mitarbeiter sind selbst welterfahren, mehrsprachig und für ein gutes internationales Miteinander in der Gesellschaft in Deutschland engagiert.
Und wir bieten viel Service über den Lehrgang hinaus:
- Prüfungsprotokollbörsen für diejenigen, die eine Fachsprachprüfung/Ärztliche Berufssprachprüfung machen müssen und für die, die die Kenntnisprüfung machen müssen – egal wann nach dem Lehrgang
- Vermittlung auf gute Assistenzarztstellen im Rahmen unseres Klinik-Netzwerkes
- Für Absolventen im VIA-Netzwerk Beratung, Networking, gemeinsame Feiern u.a. ein Leben lang …
- politisches und gesellschaftliches Engagement
Die Aufgaben des VIA-Instituts sind enorm – wir übernehmen eine große Verantwortung für viele, viele Menschen.
Wir sind aktuell auf der Suche nach Dozenten für die Fächer Ärztliche Kommunikation, Innere Medizin, Chirurgie
(Stand: 29.11.2024).
Unverlangt eingesandte Bewerbungsunterlagen in Papierform senden wir nicht zurück, es sei denn, Sie legen einen entsprechend frankierten Umschlag bei. Datenschutz: Wenn Sie uns eine Bewerbung zusenden, gilt für Ihre persönlichen Daten ein strenger Schutz, gleich ob sie uns in elektronischer oder Papierform erreichen. Sie werden nur dem Institutsleiter und ggf. der Teamassistenz zugänglich gemacht. Sie werden vor dem Zugriff Dritter abgeschirmt. Sie können jederzeit die Löschung oder eine Berichtigung verlangen. Bleibt die Phase der Abklärung einer Beschäftigung erfolglos, so löschen wir Ihre Daten spätestens nach 6 Monaten datenschutzkonform; Unterlagen in Papierform werden entsprechend vernichtet.